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24.02.2018 · Neues Gera · Wolfgang Hesse

Ideen für attraktive Innenstadt

IBA Partnernetzwerk diskutiert über Möglichkeiten modernen Städtebaus


„Häuserrücken“ am Modell „Geras neue Mitte“: (von links) Dr. Bertram Schi ers, Dr. Marta Doehler-Behzadi (beide IBA üringen), OB Dr. Viola Hahn, Volker Tauchert (Ja für Gera). 

Foto: Hesse

 

 

Von Wolfgang Hesse

 

Was zeichnet moderne Stadtzentren der Zukun aus? Dieser Frage hatten sich bereits vor zwei Jahren Studenten während eines bundesweiten Workshops in Gera genähert. Dr. Tanja Korzer von der Universität Leipzig erinnerte auf der Tagung des Partnernetzwerkes der Internationalen Bauausstellung (IBA) üringen letzte Woche an diese emen. Wohin gehen die Trends der innerstädtischen Entwicklung vor dem Hintergrund massiver Veränderungen im Einzelhandelssektor? Wie muss sich der lokale Einzelhandel in den Innenstädten aufstellen, um den Smart- und Onlinehandel zu begegnen? Tanja Korzer sieht bei dieser Entwicklung auch Chancen für den Einzelhandel. Wenn Städte sich als attraktiver Erlebnisort mit Freizeitaktivitäten präsentieren, können Einzelhändler besser wahrgenommen werden. „Wenn die kulturellen Alleinstellungsmerkmale einer Stadt jeglicher Größe herausgearbeitet werden, gibt es auch Möglichkeiten, den lokalen Einzelhandel zu stärken“, führt Tanja Korzer aus. Rosemarie Züge - Gutsche von Brendels Buchhandlung in Gera sieht den Einzelhandel vor neuen Aufgaben, über den normalen Verkauf hinaus. „In den letzten Jahren, nach dem Boom von Amazon und Co., habe ich festgestellt, die Leser suchen wieder den persönlichen Kontakt in der Buchhandlung“, erklärt die Inhaberin. „Die Beratung ist das A und O. Mit Angeboten über den Verkauf hinaus erreiche ich Menschen, die nicht nur wegen der Bücher zu mir kommen, sondern sich darüber hinaus interessieren.“ So verbindet Rosemarie Züge-Gutsche etwa das Lesen mit Kulinarischen, um Länder und Gebräuche vorzustellen. Sie hat sich die Aufgabe gestellt, insbesondere Schulkinder für das Lesen zu begeistern. „Zum Welttag des Buches haben sich 40 Klassen beworben. Es waren etwa 1.000 Schüler, die ich in der Buchhandlung informieren dufte“, so Rosemarie Züge-Gutsche weiter. Gerade im Zeitalter des Online-Handels sei es wichtig, dass sich die Einzelhändler zu ihren Geschäften bekennen und die gegenseitige Kommunikation fördern, schätzt die Inhaberin. „Wir müssen wieder lernen, aufeinander zuzugehen. Das Persönliche ist wichtig und kommt in unserer Zeit oft zu kurz.“

 

Das Miteinander ist ein hoher Grundsatz des IBA-Partnernetzwerkes. „50 Partner aus Verbänden, Vereinigungen, Stiftungen, wissenschaftlichen Partnern der Universitäten und Wirtscha spartnern sind mit uns vertraglich verbunden. Wir sichern uns gegenseitig zu, uns gut zu informieren“, beschreibt Dr. Marta Doehler-Behzadi, die Geschäftsführerin der IBA üringen, die Zusammensetzung des Gremiums.

 

Besonders lobt Doehler-Behzadi das bürgerliche Engagement in Gera bei der Gestaltung von „Geras neue Mitte“. Dieses Projekt ist ein IBA-Kandidat für die Internationale Bauausstellung 2023 und es sei eine „Riesen-Herausforderung“, die in Gera in guten Händen sei. Es sind die Stadtverwaltung, die Wirtscha und die Bürgerscha , vertreten durch den Verein „Ja für Gera“, die hier auf Augenhöhe miteinander sprechen. Es ist das breite Engagement der Bürger, die sich qualifiziert einbringen und es sind die Unternehmer, die das Projekt unterstützen. Die Ausstellung KUK an 2! hat einen breiten Zuspruch bei den Geraern erhalten. Insgesamt 2200 Bürgerinnen und Bürger informierten sich in der Ausstellung über die Pläne und Projekte zur Neugestaltung der freien Fläche vor dem KUK. Fast 500 Besucher äußerten ihre Meinung bei den rund 30 Veranstaltungen und Führungen. Etwas 250 schriftliche Statements sind bei der Stadtverwaltung eingegangen. Baudezernentin Claudia Baumgartner versprach im Interesse der Bürger die eingegangenen Stellennahmen kurzfristig zu bearbeiten.

 

Volker Tauchert, Vorsitzender von „Ja für Gera“, schätzt die Reaktion auf KUK an 2! durchweg positiv. „Eine gut durchdachte Bebauung und Nutzung schaft ein attraktives Zentrum, wo sich Wohnen, Leben, Freizeitaktivitäten und Tourismus gleichzeitig begegnen. Dabei werden grüne Bereiche und Freiflächennutzung nicht zu kurz kommen.“ 

 

 

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